Kabarett ist einerseits komisch, künstlerisch-ästhetisch und andererseits gesellschaftskritisch. Auf der Bühne können sowohl schauspielerische Szenen als auch Monologe, Gedichte und Balladen vorgetragen werden. Ebenso kann Kabarett in Form von Musik oder auch Pantomime verstanden werden. Heutzutage ist eine Grenze zwischen Kabarett, Comedy und Stand-up-Comedy kaum noch auszumachen. So kann beispielsweise der Künstler Michael Mittermaier weder dem einen noch dem anderen Genre eindeutig zugeordnet werden. In der Regel stehen im Kabarett Personen der Öffentlichkeit im Mittelpunkt. In der Comedy jedoch stehen Erläuterungen von Konflikten im Vordergrund.
Die Geschichte des Kabarett
In Paris eröffnete Rodolphe Salis etwa 1880 das erste Kabarett. Es sollte einerseits politische Ereignisse nachahmen und andererseits die Menschheit belehren und ihnen ihre Dummheit vorhalten. Die ersten deutschen Kabarettisten waren Otto Reutter und Werner Finck. Angesehene Autoren wie Erich Kästner und Kurt Tucholsky schrieben damals die Skripte.
Etwa 1953 wurde in Ost-Berlin Die Distel als erstes staatliches Kabarett der DDR eröffnet. Es folgten die Leipziger Pfeffermühle und die Kneifzange. In den 60er-Jahren gehörten Wolfgang Neuss und Heinz Erhardt mit Noch’n Gedicht zu den beliebten Humoristen. Dieter Hildebrandt prägte in den 70ern mit Notizen aus der Provinz und Die 3 Tornados bis in die 80er dieses Genre. Alle waren Teil der Gesellschaftskritik. Heute nimmt das Kabarett ein weniger bedeutenden Platz ein.