Das landläufige Theater wird auch Sprechtheater genannt. Hier finden Aufführungen statt, bei denen die Darsteller vorwiegend sprechen. Diese Art der Aufführung trägt auch die Bezeichnung Schauspiel. Darsteller führen auf der Bühne ein Theaterstück auf. Das sogenannte Schauspiel wird vor allem durch die Mimik und Gestik der Schauspieler zur Geltung gebracht. Daher müssen Schauspieler nicht nur sprachbegabt sein, sie müssen sich auch durch Bewegung und Mimik darstellen können. Das Sprechtheater umfasst Kabarett, Tragödien und Komödien. Wird eine Tragödie dargeboten, geht es meist tragisch zu, die Handlung endet in einer Katastrophe oder mit dem Tod eines Hauptakteurs.
Die Geschichte des Sprechtheaters
In den Anfängen war die vorherrschende Kunstform die Oper, denn diese eignete sich optimal für repräsentative Zwecke. Es gab nur wenige Bühnen, die auch Sprechtheater aufführten. Das Schauspiel war noch in der Entwicklung und es waren meist fahrende Gesellen, die durch die Lande zogen und auf Jahrmärkten gastierten. Aus heutiger Sicht wurden dort meistenteils Tiraden geboten. Wenige Wandertheater boten den Zuschauern ernsthafte Stücke. Mit der Zeit entwickelten sich einige Theater zum Wegbereiter für Sprechtheater. So engagierte sich Gotthold
Ephraim Lessing in Hamburg für ein stehendes Schauspiel mit einer festen Künstlergruppe. Das Theater in Mannheim sorgte mit der Uraufführung von Friedrich Schillers Die Räuber für Wirbel. Und das Hoftheater Weimar wurde von Johann Wolfgang von Goethe geleitet.
In deutschen Sprechtheatern wurden etwa Schillers Kabale und Liebe, Nathan der Weise von Lessing und Faust von Goethe inszeniert. Das Theater war in dieser Zeit nicht mehr nur auf einen speziellen Zuschauer-Kreis beschränkt. Theater wurden damals zum Spiegel und zum Sprachrohr der Bürger. Heute sind Theater ein Ausdruck des geistigen und kulturellen Lebens und Menschen lassen sich gerne von schönen Theaterstücken in den Bann ziehen.